Sicherheit Carbon Monocoque X-Bow

  • Beim x-bow bleibt da wenig Option, wo will man da ne Knautschzone hin machen? Ausser der Crashbox natürlich. Mir ist das lieber als ein Rohrrahmen oder ne Alubüchse in der ich dann eingeklemmt bin und alles gebrochen habe. Ich glaub mal gelesen zu haben das ein Frontallcrash gegen eine Wand mit 50 km/h keine Schäden am Monocoque hinterlässt und der Fahrer das normal noch überlebt. Hört sich wenig an, aber in manchen Autos wäre man da ziemlich platt. Belastung auf das Genick ist ohne HANS ein riesen Problem, hab extra drauf geachtet einen leichten Helm zu kaufen.
    Ich hab nen Bekannten der bei dem Laden arbeitet wo die Dinger gecrasht wurden, der hat auch gesagt die halten schon gut was aus. Darf aber natürlich nix genaues erzählen. Würden aber gut die Fetzen fliegen :-)


    Hab was gefunden http://vimeo.com/21966582


    Meine grösste Angst ist unter eine Leitplanke zu rutschen, da ist nämlich alles vorbei... :confused:

  • In der Battle hatten wir einen ungebremsten Auffahrunfall mit etwas über 120kmh Geschwindigkeitsdifferenz.
    Die Crashbox war quasi pulverisiert und das Monocoque mehrfach gerissen, beide Fahrer konnten aber unverletzt aussteigen.


    Bei einem Gitterrohrrahmen möchte ich so einen Unfall nicht erleben.

  • Ich hatte zum Glück noch nicht selbst einen Defekt an Monocoque.
    Ich habe aber schon bei anderen Fahrzeugen mitbekommen, dass Monocoques repariert wurden.


    Inwieweit diese dann anschließend wieder so fest sind wie vorher und ob man diese wieder im Rennbetrieb einsetzen sollte, kann ich nicht bewerten.

  • CFK ist sehr steif und spröde. Beim Crash vernichtet das CFK die Energie durch Zerstörung. Das Beispiel Crash-Box zeigt, wie CFK funktioniert. Beim frontalen Einschlag findet keine Deformation der Crash-Box statt, sie zerlegt sich und zerbröselt in kleinste Fetzen, wobei dieser Zerfall sehr viel Energie verbraucht und so das Fahrzeug "sanft" abbremst. Das funktioniert aber nur, wenn die Auftrefffläche gross genug ist, so dass sich die ganze Crash-Box auftreffen kann. Der GAU ist hier sicher das senkrechte Einschlage in Leitplanken oder ein Frontalcrash mit einem anderen Auto.


    Wenn nun das Monocoque vom X-Bow seitlich belastet wird, so bauen sich durch die Steifigkeit extreme Beschleunigungswerte aus, es ist keine Deformationszone da, also wird man von Einschlaggeschwindigkeit auf Null innerhalb weniger Zentimeter verzögert. Irgendwann wird die dicke Seitenwand nachgeben und zumindest die äussere CFK-Schicht zerbröseln und Energie vernichten, der Einschlag wird "weicher", ein paar Zentimeter Knautschzone sind hinzu gekommen. In jedem Fall wird der seitliche Einschlag sehr heftig für die Insassen.


    Wenn nun ein Fahrzeug, egal ob aus Blech oder CKF, seitlich gegen einen Baum prallt ist die Auftrefffläche minimal, kein Seitenaufprallschutz kann hier arbeiten, der Baum/Pfahl schneidet sich, wie im Bericht geschrieben, wie ein stumpfes Messer durch das Fahrzeug. Das bisschen Widerstand, das das Chassis hier erzeugen kann, reicht nirgends hin.
    Aus diesem Grund sind Fahrzeuge, die seitlich auf einen Baum treffen, bei ausreichender Geschwindigkeit in zwei Teile geschnitten. Man erkennt bei diesen Unfällen ein Deformationsverhalten wie wenn man ein Stück Butter mit eine Stock mittig zerschlägt, eine tiefe Einkerbung und das Einknicken um den Stock.


    Es ist mit jedem Auto unbedingt zu vermeiden seitlich einzuschlagen, nur hat man nicht immer die Wahl. Wenn man seitlich in Leitplanken (flächige Auftrefffläche) einschlägt, schlägt erst das Fahrwerk auf und bremst durch Deformation ab, bevor das Monocoque dann aufschlägt.


    Der Heckeinschlag beim X-Bow bietet sehr viel Deformationsmaterial, Motor/Getriebe/Hilfsrahmen können Energie vernichten, der Einschlag wird relativ weich.


    Die Fahrzeuge werden nur bis zu einer gewissen Crashgeschwindigkeit ausgelegt, in der die Deformationselemente arbeiten und funktionieren und man eine Überlebenschance hat. Die genauen Werte für Front-/Seiten-/Heckeinschlag kenne ich nicht, sind aber zumindest in Längsachse unwesentlich über 60km/h. Alles was danach kommt ist ausserhalb der Spezifikationen und man braucht viel Glück um es zu überleben.


    Einen Seitencrash wie der von Walker ist schon bei moderaten Geschwindigkeiten sehr gefährlich, egal mit welchem Auto.


    Greetz

  • Als Crashbox kann man das nicht bezeichnen. Das ist ein Seitenauffahrschutz, der verhindern soll, dass sich die Räder berühren. Das tut er auch.
    Prallt aber jemand in die Seite, fliegt das Ding einfach weg.

  • Diese Boxen hinter den Vorderrädern sollen in der Tat nur das seitliche Auffahren auf den freistehenden Unterboden auf dem Track verhindern. Die Gefahr ist nicht nur die massive Beschädigung des Unterbodens, sondern das Verhaken der freistehenden Räder. In so einem Fall kann das auffahrende Fahrzeug im ungünstigsten Fall ausgehebelt und auf das nicht vorhandene Dach gedreht werden ....


    Greetz